Während des Studiums hast Du nahezu täglich die Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen. Auch für Deinen späteren beruflichen Werdegang ist es hilfreich, frühzeitig gezielte Kontakte zu knüpfen.
Menschen sind soziale Wesen, Netzwerke sind natürlicher Bestandteil unseres Alltags, im Familien- und Freundeskreis wie auch in der Arbeitswelt. Dabei verläuft die Grenze zwischen Privat- und Berufsleben häufig fließend – ein Kollege verhilft uns zur neuen Wohnung, den Tipp für eine interessante Stellenausschreibung bekommen wir von der Tante.
Die Kontakte, die wir knüpfen, lassen sich zwar nicht immer eindeutig bestimmten Lebensbereichen zuordnen, das bedeutet jedoch nicht, dass wir alles dem Zufall überlassen sollten. Ganz im Gegenteil: Gerade im beruflichen Kontext ist es sinnvoll, den eigenen Werdegang durch gezielte Vernetzung voranzutreiben. Schließlich lässt sich nie vorhersagen, wie und wann sich Wege in Zukunft wieder kreuzen. Eine heute flüchtig gemachte Bekanntschaft öffnet Dir vielleicht schon morgen Türen, die Dir ansonsten verschlossen blieben.
Netzwerken im Studium
Ob im Seminarraum, beim Uni-Sport oder auf der WG-Party: Während des Studiums suchst Du naturgemäß vor allem den Kontakt zu Gleichaltrigen. Dennoch lohnt es sich, gelegentlich aus der studentischen Blase auszubrechen und einen Blick über den Tellerrand zu riskieren. Egal, ob Du bereits einen konkreten Berufswunsch hegst oder noch auf Orientierungssuche bist, es ist nie zu früh, entsprechende Kontakte zu knüpfen. Die oberste Devise lautet hierbei: Sehen und gesehen werden!
Virtuelle Netzwerke
Wie so vieles findet auch Vernetzung heutzutage in großen Teilen online statt. Neben den gängigen sozialen Medien haben sich mit XING, LinkedIn und Co. auch dezidierte Karrierenetzwerke etabliert. Hier kannst Du ganz bequem via Laptop oder Smartphone ein berufliches Profil anlegen und Dich fortan munter mit der ganzen Welt vernetzen. So bleibst Du stets auf dem Laufenden, was Deinen Bekanntenkreis angeht, informierst Dich über Stellenangebote und bist für Headhunter auffindbar.
Nie war es so einfach, Kontakte fest- und nachzuhalten; richtig genutzt sind digitale Netzwerke deshalb nahezu unverzichtbar. Gleichzeitig ist die regelmäßige Pflege von Profil und Kontakten mit teils erheblichem Aufwand verbunden. Wenn Du kein Naturtalent in Sachen digitalem Selbstmarketing bist, eignen sich Online-Plattformen deshalb vor allem als Ergänzung Deiner analogen Netzwerkarbeit.
Job- und Karrieremessen
Wirklich nachhaltige Kontakte kannst Du jedoch nicht ausschließlich am Bildschirm knüpfen, denn Vertrauen entsteht erst in der persönlichen Begegnung. Job- und Karrieremessen sind die erste Anlaufstelle, um im Studium Dein berufliches Netzwerk zu entwickeln. Hier hast Du die Gelegenheit, mit einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure ins Gespräch zu kommen, Berufsfelder kennenzulernen und Dich als möglicher potenzieller Arbeitnehmer zu präsentieren.
Jobmessen richten sich in der Regel an eine klar definierte Zielgruppe. So gibt es branchen- oder studienspezifische Veranstaltungen, Messen für Absolventen oder Existenzgründer. Zusätzlich zu den Messeständen gibt es häufig ein Rahmenprogramm, bestehend aus Vorträgen, Diskussionsrunden und Beratungsangeboten.
Regionale Netzwerktreffen und -veranstaltungen
Weniger pompös, dafür umso intimer als große Messen gestalten sich kleinere Veranstaltungen und informelle Treffen. In vielen Städten organisieren sich bestimmte Berufsgruppen oder anderweitige Interessensgemeinschaft und laden regelmäßig zum Kennenlernen und offenem Austausch. Auch die Industrie- und Handelskammern, Volkshochschulen und natürlich Hochschulen selbst veranstalten immer wieder Events mit ausgeprägtem Netzwerkcharakter.
Praktika und studentische Jobs
Warum in die Ferne schweifen…? Sofern vorhanden, ist Dein unmittelbares, studentisches Arbeitsumfeld selbstverständlich Teil Deines beruflichen Netzwerks. Vor allem, wenn Du bereits mit einer bestimmten Branche liebäugelst, sind die während Praktikum oder Praxissemester geknüpften unternehmerischen Kontakte ebenso viel Wert wie die Berufserfahrung! Bemühe Dich deshalb stets um ein gutes Verhältnis zu aktuellen und ehemaligen Arbeitgebern und Kollegen. Firmenfeiern und vergleichbare Anlässe sind eine gute Gelegenheit, Dich ins Gedächtnis zu rufen.
Abhängig von Deinem Studiengang hast Du gegebenenfalls weitere Möglichkeiten, fachspezifische Kontakte zu knüpfen. So bieten Studierende der Wirtschaftswissenschaften beispielsweise häufig studentische Unternehmensberatung an. Auch für Tätigkeiten wie der Auswertung von Umfragen oder Forschungsergebnissen greifen Arbeitgeber gerne auf Studierende zurück. Falls es an Deiner Uni an derartigen Angeboten mangelt, kannst Du auch selbst aktiv werden und mit Unterstützung Deiner Fachschaft eine Idee entwickeln und umsetzen.
Networking 101
Wie eingangs erwähnt ist die strikte Trennung von privaten und beruflichen Netzwerken künstlich, wenn nicht sogar unmöglich. Diese hohe Durchlässigkeit bedeutet, dass Du prinzipiell jeden Anlass und jede Begegnung nutzen kannst, um zu Netzwerken. Je kontaktfreudiger Du auftrittst, umso größer die Chance, Dein Netzwerk zu erweitern. Weil dies leichter gesagt als getan ist, geben wir zum Schluss noch einige allgemeine Tipps für erfolgreiches Networking.
Small Talk will gelernt sein. Auf fremde Menschen zuzugehen und ein Gespräch zu beginnen, fällt vielen Menschen schwer. Wenn Du nicht der spontane Typ bist, bereite Dich im Vorfeld einer Veranstaltung vor, indem Du Dir thematische oder personenbezogene Anknüpfungspunkte überlegst.
Auch wenn Du mit einem bestimmten Anliegen auf eine Person zugehst, falle nicht gleich mit der Tür ins Haus, sondern warte auf den passenden Moment. Nimm Dir die Zeit, ohne ausgeprägte Erwartungshaltung zuzuhören und auf Dein Gegenüber einzugehen.
Qualität statt Quantität. Anstatt willkürlich hunderte Kontakte anzuhäufen, konzentriere Dich besser auf ein kleineres, dafür sorgfältig kuratiertes Netzwerk.
Kontaktpflege ist das A und O erfolgreicher Netzwerkarbeit. Selbst wenn es nur der Geburtstagsgruß oder eine Weihnachtskarte ist: Bemühe Dich, die Kommunikation zumindest sporadisch aufrecht zu erhalten. Netzwerke sind keine Einbahnstraßen. Teile bereitwillig relevante Informationen und biete Unterstützung an, dann werden auch Dir früher oder später Gefälligkeiten zuteil.
Weitere Informationen zum Thema sind zu finden unter: www.unistellenmarkt.de/jobratgeber
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